Die blutige Sonne by Marion Zimmer Bradley

Die blutige Sonne by Marion Zimmer Bradley

Autor:Marion Zimmer Bradley [Bradley, Marion Zimmer]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Moewig 3572
veröffentlicht: 2013-05-28T16:00:00+00:00


Kapitel 9: Die Herausforderung Arilinns

Zwischen Taniquel und Elorie fuhr Kerwin im Aufzug nach unten. Innerlich bebte er immer noch unter den Nachwirkungen dieses Kontakts mit Elorie. Wie hatte Kennard seine Gabe genannt? Er war Empath – hatte das Talent, die Emotionen anderer zu erfassen. Verstandesmäßig hatte er das als richtig anerkannt; er hatte unter Laboratoriumsbedingungen und innerhalb des Kreises kleine Tests durchgeführt. Jetzt hatte es ihn zum ersten Mal tief in seinem Inneren getroffen. Er fühlte es und wußte es.

Kerwin war nicht bekannt, wohin es ging. Er folgte den anderen. Sie durchschritten den Schleier nach draußen und begaben sich in ein Gebäude nahe dem Turm, das Jeff noch nie gesehen hatte. Es war eine lange, schmale, mit Seidenstoffen behängte Halle, und während sie hintereinander eintraten, erklang irgendwo ein Zeremoniengong. Ein paar Zuschauer hatten auf Sitzen Platz genommen, und vor ihnen hatte sich an einem langen Tisch ein halbes Dutzend Männer versammelt.

Es waren wohlhabend aussehende Männer, die meisten mittleren Alters und darüber, und sie trugen darkovanische Kleidung. Sie warteten schweigend. Elorie wurde angekündigt und nahm den Mittelplatz ein. Der Turmkreis setzte sich um Elorie.

Danvan von Hastur war es, der schließlich sprach.

»Ihr seid die Männer, die sich selbst das Pan-Darkovanische Syndikat nennen?«

Einer von ihnen, ein schwergebauter, dunkler Mann mit entschlossenem Blick, verneigte sich.

»Valdrin von Carthon, z’par servu, meine Lords und Ladys«, bestätigte er. »Mit Eurer Erlaubnis werde ich für alle sprechen.«

»Laßt mich die Situation zusammenfassen«, sagte Hastur. »Ihr habt einen Bund geschlossen mit dem Ziel …«

»… das Wachstum von Industrie und Handel auf Darkover zu fördern, in den Domänen und darüber hinaus«, fiel Valdrin ein. »Ich brauche Euch die politische Situation wohl kaum zu erläutern – es geht um die Terraner und daß sie auf unserer Welt Fuß gefaßt haben. Die Comyn und der Rat – nichts für ungut, Lord Hastur – haben versucht, die Anwesenheit der Terraner und die daraus resultierenden Folgen für den Handel zu ignorieren …«

Hastur stellte ruhig fest: »Das ist nicht ganz richtig.«

»Ich möchte nicht um Worte mit Euch streiten, vai dom«, unterbrach ihn Valdrin ehrerbietig, aber auch ungeduldig. »Die Tatsachen sind: Durch unsere Abmachungen mit den Terranern haben wir eine Möglichkeit, wie sie uns noch nie geboten wurde, die Domänen aus unserm Dunklen Zeitalter hinauszubringen. Die Zeiten ändern sich. Ob es uns gefällt oder nicht, die Terraner werden hierbleiben. Darkover wird dem Imperium eingegliedert werden. Wir können so tun, als seien sie nicht hier. Wir können uns weigern, mit ihnen Handel zu treiben, ihre Angebote übersehen und sie innerhalb ihrer Handelsstädte eingeschlossen halten. Aber die Schranken, die wir aufrichten, werden in einer anderen Generation zusammenbrechen, spätestens in der übernächsten. Ich weiß, daß es auf anderen Welten geschehen ist.«

Kerwin fiel ein, was der Legat gesagt hatte. Man ließ die Regierungen in Ruhe, aber die Bevölkerung sah, was das Terranische Imperium zu bieten hatte, und begann, die Aufnahme in das Imperium zu fordern. Es ist beinahe eine mathematische Gleichung – man kann es vorhersagen.

Valdrin von Carthon sagte das Gleiche, und zwar mit ziemlicher Leidenschaft.

»Kurz gesagt, Lord Hastur, wir erheben Einspruch gegen die Entscheidung des Comyn-Rates.



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